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Praktische Tipps für den Verkauf geerbter Immobilien

19.04.2024
Einfamilienhaus in einer Siedlung

Autor/-in

Cyrill Lanz

Kategorien

  • Markt
  • Verkauf
  • Vermittlung

Der Erhalt eines geerbten Hauses kann eine emotionale und finanzielle Herausforderung darstellen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie dieses Vermögen optimal nutzen können, indem wir die rechtlichen, steuerlichen und markttechnischen Aspekte beleuchten.

Rechtliche Grundlagen prüfen: Vollständige Eigentumsrechte sicherstellen

In der Schweiz ist es entscheidend, das Erbe formal anzutreten, bevor irgendwelche Transaktionen durchgeführt werden können. Dieser Prozess erfordert, dass das Erbe beim zuständigen Amt offiziell akzeptiert wird. Diese offizielle Akzeptanz kann eine öffentliche Beurkundung erfordern, was bedeutet, dass Sie in Anwesenheit eines Notars eine Erklärung abgeben, durch die Sie das Erbe annehmen.

Formale Annahme des Erbes

Die formale Annahme des Erbes ist ein wichtiger rechtlicher Schritt, um sich als rechtmässigen Erben zu etablieren und Zugriff auf das Vermögen des Verstorbenen zu erlangen. Bevor diese Annahme nicht erfolgt ist, sind Sie rechtlich nicht als Eigentümer des Erbes anerkannt, was bedeutet, dass Sie keine Verfügungsgewalt über die Vermögenswerte haben, einschliesslich der Möglichkeit, diese zu verkaufen oder zu belasten.

Prüfung auf Belastungen und Dienstbarkeiten

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Überprüfung aller hypothekarischen Belastungen oder Dienstbarkeiten, die auf dem Erbe lasten könnten. Hypothekarische Belastungen entstehen, wenn auf dem Vermögen des Verstorbenen Hypotheken oder andere Schulden hinterlassen wurden. Diese müssen in der Regel vor dem Verkauf des Vermögens abgezahlt oder übernommen werden.

Dienstbarkeiten, wie Wegrechte oder Wohnrechte, sind ebenfalls wichtige Faktoren, die den Wert des Erbes beeinflussen können. Ein Wegrecht ermöglicht anderen Personen das Recht, einen Teil des Grundstücks zu betreten oder zu durchqueren, was den Nutzungsumfang und die Privatsphäre des neuen Eigentümers einschränken kann. Ein Wohnrecht erlaubt einer anderen Person, auf dem Grundstück zu wohnen, und kann nicht nur die Nutzung, sondern auch den Marktwert des Grundstücks erheblich beeinflussen.

Grüner Garten mit schmalem Weg zu einem Mehrfamilienhaus

Steuerliche Überlegungen: Umgang mit der Erbschafts- und Grundstückgewinnsteuer

In der Schweiz spielt die Besteuerung von Erbschaften und Grundstückgewinnen eine wichtige Rolle bei der Nachlassplanung und der Abwicklung von Erbfällen. Die Steuergesetze variieren stark von Kanton zu Kanton, was eine genaue Kenntnis der lokalen Vorschriften erfordert.

Erbschaftssteuer

Die Erbschaftssteuer in der Schweiz wird auf kantonaler Ebene geregelt. In vielen Kantonen sind direkte Nachkommen, wie Kinder und Ehepartner, oft von dieser Steuer befreit. Dies kann erhebliche Unterschiede in der Steuerbelastung zwischen verschiedenen Kantonen bedeuten. Zum Beispiel sind in Kantonen wie Schwyz und Zug die Steuersätze für Erbschaften besonders niedrig oder es gibt sogar völlige Befreiungen für direkte Nachkommen.

Grundstückgewinnsteuer

Die Grundstückgewinnsteuer wird erhoben, wenn Immobilien, die geerbt wurden, verkauft werden. Diese Steuer basiert auf der Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem ursprünglichen Kaufpreis des Erblassers. Besonders relevant ist hier die Bewertung des Anschaffungswerts und der Wertsteigerungen über die Zeit. Unterschiedliche Kantone können auch unterschiedliche Abzüge und Freibeträge anbieten, die die Steuerlast beeinflussen können.

Ein konkretes Beispiel ist der Fall einer Familie in Basel, die ein Haus geerbt hat, welches vor 30 Jahren für 300.000 CHF gekauft wurde. Wenn das Haus heute für 900.000 CHF verkauft wird, beträgt der steuerbare Gewinn 600.000 CHF. Die genaue Steuerlast hängt jedoch von kantonalen Vorschriften ab, einschliesslich möglicher Freibeträge für Renovierungen oder den Selbstbehalt, der den steuerbaren Gewinn reduzieren kann.

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Marktbedingungen verstehen: Timing und Bewertung

Der Immobilienmarkt in der Schweiz zeigt aufgrund seiner regionalen Diversität komplexe Dynamiken, die das Timing und die Bewertung von Immobilien wesentlich beeinflussen können. Um den maximalen Wert aus einem geerbten Haus zu erzielen, ist lokale Expertise entscheidend.

Bedeutung der professionellen Immobilienbewertung

Eine professionelle Immobilienbewertung ist unerlässlich, um den tatsächlichen Marktwert einer geerbten Immobilie zu bestimmen. Bewertungen sollten von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden, die Erfahrung mit dem lokalen Markt haben. Diese Fachleute berücksichtigen nicht nur den Zustand und die Lage der Immobilie, sondern auch Markttrends und vergleichbare Verkaufsdaten aus der Region.

Nachhaltige Verkaufsstrategien entwickeln

In der heutigen digitalen Ära sind Online-Besichtigungen und 360°-Touren eine wertvolle Ergänzung zur Verkaufsstrategie. Sie ermöglichen es potenziellen Käufern, die Immobilie digital zu erkunden, was besonders nützlich ist, wenn der Käufer nicht lokal ansässig ist oder aufgrund von Zeitbeschränkungen nicht persönlich anwesend sein kann.

Fazit

Ein geerbtes Haus zu verkaufen, kann sowohl eine Chance als auch eine Bürde sein. Mit der richtigen Vorbereitung und Beratung lässt sich jedoch der beste Weg finden, um den höchstmöglichen Nutzen aus dem Erbe zu ziehen.

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Cyrill Lanz

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