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Lohnt sich ein Heizungsersatz?

12.10.2023
Moderne und begrünte Häuser

Autor/-in

Cyrill Lanz

Kategorien

  • Markt
  • Kauf
  • Verkauf

Tiefere Betriebs- und Wartungskosten, zusätzlicher Wohnkomfort, grössere Wertsteigerung und mehr Klimaschutz: Mehrere Gründe und Argumente sprechen scheinbar für den Umstieg auf ein erneuerbares Heizsystem. Doch lohnt sich ein solcher Ersatz aus wirtschaftlicher Sicht tatsächlich?

Dieses Szenario betrachten wir nun etwas genauer und zwar am Beispiel eines Einfamilienhauses mit Baujahr 1985, welches sich im Kanton Zürich befindet.
Gebäudehülle (Fassade, Fenster und Dach) befindet sich noch im ursprünglichen Zustand.

Verbrauch von Bauten aus den 80er-Jahren

Ein Einfamilienhaus aus den 80er-Jahren verfügt in der Regel über eine Ölheizung, die Wärmeabgabe erfolgt in den meisten Fällen mittels einer Fussbodenheizung. Der Heizölverbrauch (inkl. Warmwasser) liegt bei einem solchen EFH bei 15 bis 18 Liter pro Quadratmeter Energiebezugsfläche. Dies ist bereits deutlich tiefer als bei den Gebäuden aus den 70er-Jahren, liegt doch bei diesen der Verbrauch bei 20 und mehr Liter pro Quadratmeter Energiebezugsfläche. Die Energiebezugsfläche (EBF) ist nach SIA 380/1, die Summe aller ober- und unterirdischen Geschossflächen, die innerhalb der thermischen (gedämmten) Gebäudehülle liegen und für die ein Beheizen oder Klimatisieren notwendig ist.

Grafik, die Heizkosten von unterschiedlichen Bauten aufzeigt

Quelle Grafik

In der grafischen Darstellung ist klar ersichtlich, dass der Heizölverbrauch bei Gebäuden mit Baujahr 2000 und jünger, massiv zurückgegangen ist. So liegt er bei solchen Gebäuden bei deutlich unter 10 Liter pro Quadratmeter Energiebezugsfläche.

Das Beispielobjekt

Beim Beispielobjekt handelt es sich wie bereits eingangs erwähnt, um ein Einfamilienhaus aus den 80er-Jahren, welches bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht energetisch saniert worden ist. Nachfolgend die Eckdaten zu diesem Objekt:

Grafik, die das Beispielobjekt umschreiben

Varianten beim Heizungsersatz

Für das Einfamilienhaus gibt es verschiedene Möglichkeiten beim Ersatz der Heizung. In Bezug auf den Vergleich werden folgende Heizsysteme berücksichtigt; Wärmepumpe Luft, Wärmepumpe Erdsonde, Erdgas, Heizöl, Pellets und Erdwärme. Bei Erdgas und Fernwärme ist eine grundlegende Voraussetzung, dass sich das Objekt in einem entsprechend erschlossenen Gebiet befindet. Um die Varianten möglichst detailliert zu vergleichen, werden die Energiekosten, Betriebskosten sowie auch Investitionskosten berücksichtigt. Als Basis der Energiekosten dienen die aktuellen Energiepreise (Gas, Öl und Strom). Bei den gesamten Investitionskosten sind allfällige Förderbeiträge aus einem Gebäudeprogramm bereits berücksichtigt, respektive in Abzug gebracht. Die Investitionskosten werden aufgrund ihrer Lebensdauer von 20 Jahren (Wärmepumpe Erdsonde 25 Jahre), gleichmässig auf die entsprechenden Jahre verteilt.

Grafik, die die Kosten verschiedener Heizungsarten aufzeigt

Die aufgrund des getätigten Vergleiches günstigste Variante ist die Wärmepumpe Erdsonde. Obschon bei dieser die höchsten Investitionskosten anfallen, trumpft sie in Bezug auf die Energie- sowie auch Betriebskosten positiv auf. Fernwärme schneidet in diesem Vergleich als absolut teuerste Variante ab. Die fossilen Wärmeerzeugungen (Erdgas und Heizöl) befindet sich beide im oberen Mittelfeld. Der Vergleich zeigt eindrücklich auf, dass auch Bauteile mit anfänglich hohen Investitionskosten, über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, die wirtschaftlich beste Variante sind. Dies gilt nicht nur in Bezug auf den Heizungsersatz, sondern kann auch bei anderen Gebäudebauteilen der Fall sein.

Jährliche CO2 Emissionen

CO2-Emissionen bezeichnen den Ausstoss von Kohlenstoffdioxid, einem stark wirksamen Treibhausgas. CO2 entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Materialien, darunter zum Beispiel Holz, Kohle, Diesel oder Gas. Eine Ausnahme bildet diesbezüglich das Holz, denn wenn Bäume wachsen, nehmen sie CO2 aus der Atmosphäre auf und binden den Kohlenstoff im Holz. Wärme aus Holz gilt daher als klimaneutral, da das CO2 aus Holzfeuerungen im Kreislauf bleibt. Aktuell wird das Thema rund um die CO2-Emissionen sehr stark thematisiert.

Auch die Immobilien spielen da eine wichtige Rolle, denn in der Schweiz sind Gebäude für 40 Prozent des Energieverbrauchs und für rund ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich.

Wie sich dies nun in Bezug auf die verschiedenen Heizungen verhält, ist nachfolgend ersichtlich.

Wärmepumpe Luft: (0 KG / JAHR)
Wärmepumpe Erdsonde: (0 KG / JAHR)
Pellets: (0 KG / JAHR)
Holz: (0 KG / JAHR)
Fernwärme: (0 KG / JAHR)
Erdgas: (7'634 KG / JAHR)
Heizöl: (10'202 KG / JAHR)

Das richtige Vorgehen beim Heizungsersatz

Wenn die bestehende Heizung 15-jährig oder älter ist, sollte über einen entsprechenden Ersatz nachgedacht werden. Denn fällt eine Heizung einmal aus, fehlt meistens die notwendige Zeit, um die verschiedenen Ersatzvarianten gut zu prüfen. Ebenfalls ist der Heizungsersatz ein guter Moment, um die gesamte Liegenschaft energetisch prüfen zu lassen.

Zusammenfassend kann auch aus wirtschaftlicher Sichtweise gesagt werden, dass sich ein Wechsel von einer fossilen Heizung auf eine Wärmepumpe bezahlt macht.
Des Weiteren kommt dazu, dass sich eine Immobile mit beispielsweise einer Wärmepumpe Erdsonde auch zu einem höheren Preis verkaufen lässt.

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