Aufwertung von Immobilien durch Begrünung
28.09.2023
Autor/-in
Cyrill Lanz
Kategorien
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Die Begrünung von Fassaden, Dächern und Innenhöfen geht weit über ihre optische Anziehungskraft und ökologische Sinnhaftigkeit hinaus – oft eröffnen sich auch ökonomische Vorteile: Gebäude, die begrünt sind, geniessen im Sommer eine kühlere und im Winter eine wärmere Umgebung. Während der Wintermonate können Pflanzen auf Fassaden oder Dächern Heizkosten reduzieren, indem sie eine isolierende Wirkung entfalten. In den Sommermonaten schützen sie vor übermässiger Erwärmung. Diese Effekte verstärkt sich umso mehr, je mehr Gebäude in einem Gebiet begrünt sind.
Weitere gute Gründe für die Begrünung von Immobilien sind:
- Eine durchdachte Bepflanzung bildet einen natürlichen Schutzschild gegen Regen und UV-Strahlung, wodurch die Lebensdauer von Fassaden und Dächern erhöht wird.
- Sie steigert die Attraktivität eines Gebäudes.
- Sie schafft Erholungsräume mitten im dicht bebauten Stadtgebiet.
- Sie steigert die Lebensqualität und Aufenthaltsqualität in städtischen Quartieren, was wiederum positiven Einfluss auf die Anziehungskraft für Fussgänger, lokale Gemeinschaften oder das Nahversorgungsangebot hat.
- Schädliche Luftschadstoffe und Staubpartikel werden absorbiert. Die Pflanzen wirken wie eine natürliche Luftreinigungsanlage. Zudem produzieren sie Sauerstoff und binden CO2.
- Die Begrünungen bieten Lebensraum für die Tierwelt.
Unsere Tipps zur Begrünung
Die bodengebundene Fassadenbegrünung ist relativ einfach. Hier stehen zwei Pflanzenkategorien zur Auswahl: «Spreizklimmer» und «Selbstklimmer» mit Haftorganen. Einer der bekanntesten Selbstklimmer ist der pflegeleichte Efeu. Vor der Begrünung sollte die Fassade jedoch auf Risse und Hohlräume untersucht werden, um ein Eindringen des Efeus zu verhindern. Ein Rückschnitt des Efeus ab einer Höhe von 10 Metern verhindert beispeilsweise, dass er in Ziegel oder Lüftungen hineinwächst und durch sein Eigengewicht abbricht. Spreizklimmer wie Blauregen, Kletterrosen, Geissblatt, Hopfen oder Clematis benötigen ein Ranksystem oder Spalier – entweder direkt an der Hauswand (mit Spezialdübeln) oder mit Spanndrähten vom Boden bis zum Dach. Ein grosser Vorteil dabei ist, dass Spaliere die Fassade nicht beschädigen und keine Spuren hinterlassen. Eine Kombination von Früh- und Spätblühern ist sowohl für Menschen als auch für Bienen attraktiv. Eine weitere Möglichkeit sind Spalierbäume wie Pfirsich, Aprikose, Birne und Traube an der Südfassade – für die Nordseite empfiehlt sich Sauerkirsche.
Dachbegrünung
Ein begrüntes Dach ist aktiver Umweltschutz und trägt zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität bei. Die Investition in eine Dachbegrünung macht sich durch Wärmedämmung, Regenwasserrückhalt und Schutz der Dachabdichtung schnell bezahlt. Bemerkenswert sind auch die positiven Auswirkungen auf das lokale Klima, die Vermeidung von Hitze durch Verdunstung und die Reduzierung von Eingriffen in die Natur. Nicht zuletzt erhöht die optische Aufwertung den Wiederverkaufswert.
Extensive Dachbegrünungen sind im Gegensatz zu genutzten, also begehbaren Dachbegrünungen und Dachterrassen genehmigungsfrei. Hier gelten ähnliche Abstandsregelungen wie für Balkone. Auch die Tragfähigkeit des Daches spielt eine entscheidende Rolle: Dächer mit geringer Tragfähigkeit, wie sie häufig bei Carports vorkommen, eignen sich für eine extensive Begrünung mit einer Schicht von 5 bis 15 cm. Der geringen Belastung stehen ein geringer Pflegeaufwand und eine robuste, naturnahe Begrünung gegenüber. Wasserspeichernde Pflanzen wie Sedummischungen, Mauerpfeffer, Hauswurz oder Steinbrech finden hier ihren Platz. Lavendel, Küchenschelle, Glockenblumen, Schafgarbe und Schnittlauch bieten Bienen und Schmetterlingen einen Lebensraum. Dächer mit höherer Tragfähigkeit können eine Schicht von bis zu 25 cm aufnehmen. Hier finden Gräser und niedrig wachsende Stauden ihren Platz. Intensivbegrünungen mit bis zu 80 cm Substratschicht eignen sich besonders für Tiefgaragendächer. Bei der Dachbegrünung sind Aspekte wie normgerechte Dachabdichtung, Tragfähigkeit für zusätzliche Lasten einschliesslich Schneelast, ausreichende Entwässerung und Zugänglichkeit für Pflegearbeiten zu berücksichtigen.
Begrünung von Hinterhöfen
Vielerorts lange vernachlässigt, werden Hinterhöfe zunehmend zum Schauplatz urbanen Gärtnerns und als wertvolle grüne Oasen erkannt. Vor allem hinter Wohnhäusern gewinnen diese Flächen zunehmend an Bedeutung. Gerade in dicht besiedelten Quartieren wachsender Grossstädte können begrünte Innenhöfe als Ausgleich für fehlende Grünflächen dienen. Begrünte Innenhöfe tragen positiv zum Mikroklima bei, sorgen für angenehme Temperaturen, verbessern die Luftfeuchtigkeit, dienen als Schallschutz und filtern Schadstoffe. Sie verschönern das Stadtbild, tragen zur Wärmedämmung bei und bieten einen erholsamen Ort zum Verweilen, Spielen und für nachbarschaftliche Begegnungen.
Eine faszinierende Variante der Hinterhofbegrünung ist eine bepflanzte Hauswand. Diese wirkt repräsentativ und schafft eine behagliche Wohlfühloase. Ein Beispiel dafür ist das standardisierte Grünwandsystem, LivePanel, bei dem Pflanzenkassetten von 40 mal 40 Zentimetern Grösse mit Aluminiumrahmen an der Wand befestigt werden. Diese können leicht per Hand entfernt, ausgetauscht oder neu bepflanzt werden. Dieses System kann sowohl in der Höhe als auch in der Breite unbegrenzt erweitert werden. Das integrierte Bewässerungssystem funktioniert ohne Pumpe, allein durch die Kapillarwirkung.
Begrünungen an oder um Immobilien können sich also sowohl aus ökologischen, sozialen, aber auch wirtschaftlichen Gründen durchaus lohnen.
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